Lappland – Winterwunderland im Norden Finnlands
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geschrieben von Isabelle
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Ein Wochenende in Lappland
Anreise nach Lappland – Seinäjoki bis Luosto
Um 4 Uhr morgens ging es los! Zu unserer Verwunderung waren sogar alle pünktlich am Bus. 13 Stunden Busfahrt hatten wir vor uns, inklusive einer größeren Pause in Rovaniemi. Die Fahrt führte uns über komplett verschneite, unbeleuchtete Straßen. Winterdienst gibt es in den größten Teilen Finnlands nicht. Aber dank Schneeketten und Erfahrung des Busfahrers war das selbst für den großen Bus kein Problem.
Santa Claus Village in Rovaniemi
Um 14 Uhr waren wir dann endlich in Rovaniemi, der Haupstadt Lapplands, angekommen. Dort haben wir das Santa Claus Village besucht, in dem angeblich der echte Santa Claus leben soll. Unserer Meinung nach ist dies nur eine Touristen Attraktion. Es war dennoch ganz nett einmal dort gewesen zu sein. Im Prinzip sind es ein paar Häuschen mit (völlig überteuerten) Souvenir Läden und dann das Haus des Weihnachtsmannes. Dort kann man z.B. Briefe schreiben oder vom Weihnachtsmann schreiben lassen, welche dann an Weihnachten an den Empfänger verschickt werden. Das Besondere ist, dass die Briefe und Postkarten mit dem einzigartigen Poststempel des Polarkreises versehen werden.
Das Highlight unseres Zwischenstopps in Rovaniemi war natürlich der obligatorische Besuch des Santa Claus. Das (völlig überteurte) Foto mit dem echten Weihnachtsmann war in unserem Ausflug inklusive.
Nach ein paar weiteren Stunden Fahrt sind wir dann um 17.30 Uhr endlich im Hotel in Luosto angekommen! Was für eine lange Reise. Dank toller Gesellschaft unserer Kommilitonen war es jedoch sehr lustig! Den Tag haben wir mit einem wunderbaren Abendessen und anschließender Sauna ausklingen lassen.
Unsere Unterkunft in Luosto
Das Hotel war wirklich ein Traum! Neben dem Haupt-Hotelhaus gab es zahlreiche kleine Blockhütten, in denen wir gewohnt haben. Wir haben uns zu viert eine Hütte geteilt. Die Betten waren riesig, wir hatten einen Kamin und eine eigene Sauna. Es gab auch eine kleine Küchenniesche mit Utensilien. Nützlich war auch der Trockenschrank, in dem man seine nassen Jacken, Schuhe, Socken etc. aufhängen konnte, die dann durch warme Luft getrocknet wurden. Wir wussten gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt, aber nach dem Lappland Trip wissen wir auf jeden Fall, warum es ihn gibt 😀
Zum Essen im Hotel (wir hatten Frühstück und Abendessen inklusive) können wir nur folgendes sagen: Top! 🙂 Es gab eine große Auswahl und vor allem sehr viele finnische und lappische Spezialitäten. Also kein „0815 Massenbuffet“.
Falls ihr einen Urlaub in Lappland plant können wir das Hotel bzw. die Blockhütten nur empfehlen!
Amethyst Mine, Rodeln und Wanderung durch den Schnee
Nach dem Frühstück ging es für uns direkt mit einer Art „Riesen Schneemobil“ zur Amethyst Mine. Dort haben wir einen kleinen Vortrag über die Mine bekommen und durften dann selbst unseren eigenen Amethyst Glücksbringer in der Mine mit einem Pickel ausgraben. Das war harte Arbeit! Isabelle hatte vom Pickel am Ende eine dicke Blase am Finger.
Nachmittags sind wir zum Skihügel gelaufen, der direkt hinter unseren Blockhütten lag. Da uns das Skifahren zu teuer war, sind wir mit großen Gummireifen kostenlos gerodelt. Wir haben uns wie kleine Kinder gefühlt und konnten gar nicht genug bekommen!
Danach wollten wir eine kleine Wanderung durch die Natur machen. Wir sahen einen Wegweiser, der auf einen „View point“ in 2 km Entfernung hindeutete. Zwei Kilometer schaffen wir locker… dachten wir uns. Der Weg führte uns über einen kleinen Trampelpfad durch den Schnee. Trat man auch nur einen kleinen Schritt neben dem Pfad, ist man direkt einen halben Meter im Schnee eingesunken. Um zum Aussichtspunkt zu gelangen, mussten wir einen riesigen Hügel erklimmen. Wir sanken dabei teilweise bis zu den Oberschenkeln im Schnee ein. Einen richtigen Weg gab es nicht. Für die 2 km haben wir eine halbe Ewigkeit gebraucht und waren am Ende trotz der Kälte nassgeschwitzt. Unsere Beine zitterten und zwei Leute gaben schon auf bevor wir oben ankamen.
Die Aussicht von oben war letzendlich alle Anstrengung wert!
Abends sind wir dann alle zusammen zu einer Hütte im Wald gelaufen, um ein Lagerfeuer zu machen. Das machen die Finnen übrigens gerne und häufig. Die zwei finnischen Studenten, die den Trip organisiert haben, hatten für uns eine kleine Zeremonie vorbereitet. Um ein offizieller Sámi (Ureinwohner Lapplands) zu werden, mussten wir einen finnischen Spruch aufsagen, uns mit Holzkohle das Gesicht bemahlen und Salmiakki (Lakritzlikör) trinken. Am Ende stellte sich heraus, dass der finnische Spruch nur eine Aneinanderreihung sinnloser Wörter war 😀
Husky Schlittenfahrt
Nach einem viel zu kurzen Wochenende war der Tag der Abfahrt angekommen. Aber vorher hatten wir noch die Möglichkeit, uns Rentiere anzugucken und eine Husky Schlittenfahrt zu machen. Auf der Huskyfarm durften wir zu zweit einen Kilometer mit den Huskys Schlitten fahren. Flo war der Fahrer und ich saß gemütlich im Schlitten. Wobei mein Gesicht genau auf der Höhe der Huskys vor dem Schlitten war und ich somit den stinkenden Fahrtwind abbekam. Eigentlich hat die ganze Huskyfarm gestunken, denn rund 180 Hunden werden dort auf kleinstem Raum gehalten. Den notwendigen Auslauf bekommen die Hunde auf den 40 km langen Tagestouren, die man ebenfalls buchen kann. Dennoch fanden wir kleinen, stinkenden Käfige irgendwie Tierquälerei, selbst wenn sie angeblich täglich sauber gemacht werden. Wenn wir es richtig in Erinnerung haben, werden für die Fütterung 100 kg Fleisch TÄGLICH gebraucht. Wahnsinn…
Die Rentiere fand ich umso toller! 🙂 Ganz liebe, zutrauliche Tiere. Interesse an Kameras hatten sie auch, weswegen wir ein paar tolle Fotos machen konnte.
Nach einer Rückfahrt, die uns noch länger und schrecklicher vorkam als die Hinfahrt, sind wir dann Sonntag Nacht Zuhause in Seinäjöki angekommen. Geplant war ein kleiner Zwischenstopp in Oulu, eine Stadt am Meer im Westen Finnlands. Allerdings hatten fast alle Geschäfte zu und wir waren zu müde, weswegen wir nur ein paar Minuten dort angehalten und uns die Beine vertreten haben.
Unser Fazit zu Lappland
Insgesamt war der Trip auf jeden Fall gelungen! Leider hatten wir super Pech mit den Nordlichtern, weil es genau an diesem Wochenende durchgehend bewölkt war. Außerdem war der Ausflug viel zu kurz, wenn man bedenkt, dass wir von den drei Tagen insgesamt fast zwei Tage nur im Bus saßen. Die Natur Lapplands ist unglaublich schön und wir haben die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. Für uns beide ist klar, dass wir unbedingt noch einmal nach Lappland reisen werden.
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