Kamera Auflösung – So viele Megapixel brauchst du wirklich
geschrieben von Flo
Der Wettlauf der Kamerahersteller um immer mehr Megapixel hat glücklicherweise in den letzten Jahren abgenommen. Mittlerweile ist den meisten Käufern bewusst, dass es nicht nur auf die Auflösung einer Kamera ankommt, wenn es darum geht, hochauflösende Fotos aufzunehmen.
In diesem Beitrag geht es allerdings einzig um die Auflösung von Kameras, wieso eine hohe Auflösung trotzdem von Vorteil sein kann und um die Frage, wie man die maximale Druckgröße je nach Fotoauflösung berechnen kann.
Folge uns
von Flo
Was ist die Auflösung einer Kamera?
Die Auflösung einer Kamera wird in Pixeln bzw. Megapixeln angegeben. Ein Pixel ist ein einzelner Bildpunkt, der Informationen über Farbe und Helligkeit enthält. Ein Megapixel sind eine Million Pixel und entspricht einem quadratischen Bild mit 1024 Pixeln, jeweils in Breite und Höhe. Lange Zeit galten Megapixel als »das wichtigste Merkmal« zur Bewertung der Qualität einer Kamera. Dieser Mythos ist allerdings schon lange widerlegt. Neben der Auflösung tragen nämlich auch weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Größe des Kamerasensors und die Lichtempfindlichkeit, maßgeblich zur Qualität einer Kamera bzw. eines Bildes bei. Dennoch ist eine hohe Auflösung in manchen Fällen durchaus sinnvoll und hilfreich.
Vorteile einer hohen Kamera Auflösung
Auch wir haben uns neben der Sony a6500 mit 24,2 Megapixeln für die hochauflösende Vollformat Kamera Sony a7R II entschieden, die ganze 42,4 Megapixeln hat. Folgende Vorteile haben uns zum Kauf einer Kamera mit hoher Auflösung bewegt:
Größere Ausdrucke dank höherer Auflösung
Wir lieben es, unsere aufgenommenen Fotos auszudrucken und zu Hause an die Wand zu hängen. Da wir Fans von großen Ausdrucken sind, ist eine hohe Auflösung schon fast ein Muss. Je höher die Auflösung nämlich ist, desto größer kann ein Foto ausgedruckt werden. Mit einer Auflösung von 42,4 Megapixeln können wir problemlos meterlange Bilder drucken – natürlich vorausgesetzt die Kameraeinstellungen wurden richtig gewählt und man steht nicht nur 10cm vor dem Bild und sucht nach dem einzelnen Pixeln 😉
Printmedien werden üblicherweise mit einer Pixeldichte von 300dpi (dots per inch / Pixel pro Zoll) gedruckt. Die a7R II hat eine Fotoauflösung von 7.952 x 5.304 Pixeln im 3:2 Format. Teilt man diese 7952 Pixel durch 300 Pixel pro Zoll, kommt man auf eine maximale Breite von 26,5 Zoll bzw. 67,3 cm für Ausdrucke. Bis zu dieser Größe erhält man im Print also absolut verlustfreie Ergebnisse. Tatsächlich ist es für das menschliche Auge aber kaum möglich, einen Qualitätsverlust festzustellen, selbst wenn nur 72 Pixel pro Zoll gedruckt werden. Mit dieser Einstellung kommt man dann schon auf stolze 2,80 Meter in der Breite. Kurz gesagt: Für große Ausdrucke ist eine hohe Auflösung unschlagbar.
Hohe Auflösung ermöglicht den Zuschnitt eines Fotos
Nicht immer schafft man es, das Fotomotiv so zu positionieren, dass das Bild am Ende nicht mehr zugeschnitten werden muss. Oft sind beispielsweise Begradigungen und kleine Zuschnitte nötig, damit ein Foto seine ganze Wirkung erzielen kann. Gelegentlich hat man auch nicht das am besten geeignete Objektiv zur Hand und muss in der Nachbearbeitung ein ganzes Stück des Bildes croppen. Auch hier kommt dir eine hohe Auflösung zu Gute. Besonders bei Pixelmonstern wie der a7R II kann man problemlos auf die Hälfte des Bildes zuschneiden und hat immer noch eine Auflösung, die sich sehen lassen kann. Auch für unerfahrenere Fotografen, die in der Nachbearbeitung oft nachbessern müssen, bringt eine hohe Auflösung also Vorteile mit sich.
Doppelt so große Ausdrucke dank doppelter Pixelanzahl?
Ganz so einfach ist es leider nicht. Nehmen wir als Beispiel unsere beiden Kameras, die a6500 und die a7R II von Sony. Die eine hat 24,2, die andere 42,4 Megapixel. Ginge es nur nach der Anzahl der Pixel, müsste man mit der a7R II bei gleicher Anzahl an Pixeln pro Zoll (300dpi) theoretisch 75 Prozent größere Bilder drucken können. Tatsächlich ist das nicht der Fall:
Wie bereits erwähnt, liegt die Fotoauflösung der a7R II bei 7.952 x 5.304 ≈ 42,2 MP. Eine kleine Abweichung zur Herstellerangabe gibt es immer, da einige Pixel von der Kamera für zusätzliche Informationen genutzt werden. Die Auflösung der Fotos unserer a6500 beträgt 6000 x 4000 = 24 MP.
Teilt man nun die Pixel der langen Kante durch 300dpi, erhält man für die a7R II eine maximale Druckgröße von 26,5 Zoll bzw. 67,3 cm. Für die a6500 kommt man auf 20 Zoll bzw. 50,8 cm. Der tatsächliche Zugewinn an Druckgröße beträgt also nur 32,5 statt 75 Prozent. Es muss also immer die Fotoauflösung zur Berechnung der maximalen Druckgröße herangezogen werden und nicht die Anzahl der Megapixel.
Einfluss der Sensorgröße auf die Auflösung
Um bestmögliche Ergebnisse im Druck zu erhalten, muss außerdem die Sensorgröße in die Rechnung mit einfließen. So haben zum Beispiel die Sony a7 III und die Sony a6600 beide eine Auflösung von 24,2 Megapixeln. Der Sensor der a7 III ist allerdings ein Vollformatsensor mit einer Größe von 36 x 24 mm, während der APS-C Sensor der a6600 nur 22,2 x 14,8 mm groß ist. Die Fotos beider Kameras sind an der langen Kante zwar 6000 Pixel lang, tatsächlich ist ein Pixel der a7 III aber 0,006 mm lang (26 mm / 6000 Pixel) und ein Pixel der a6600 nur 0,0037 mm (22,2 mm / 6000 Pixel). Die Pixel der Vollformat Kamera sind bei gleicher Auflösung also fast doppelt so groß.
Da größere Pixel mehr Licht aufnehmen können, gelten Vollformat Kameras im Allgemeinen als besser im Umgang mit hohen ISO-Werten. Das Rauschen fällt also geringer aus.
Hohe Auflösung ist nicht alles
Wir haben bereits erläutert, dass eine hohe Auflösung einige Vorteile mit sich bringt, die wir nicht missen möchten. Die höchste Auflösung bringt dir allerdings nichts, wenn deine Kamera oder das Objektiv, das du nutzt, von schlechter Qualität sind.
Ein Beispiel, das mir hierzu einfällt, sind Handykameras. Voller Vorfreude habe ich mir 2014 das Sony Xperia Z2 mit 20,7 Megapixeln gekauft, in der Hoffnung, superscharfe Fotos aufnehmen zu können, nur um im Nachhinein festzustellen, dass das iPhone 6 mit 8 Megapixeln deutlich ansprechendere und in meinen Augen schärfere Fotos aufnehmen kann. Nicht jede Kamera mit vielen Megapixeln ist eine gute Kamera. Achte beim Kauf einer Kamera also unbedingt auch auf die anderen Faktoren, wie qualitativ hochwertige Objektive, die Sensorgröße etc. Am Ende ist die Qualität eines Fotos ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren, von denen die Auflösung nur einer ist.
Falls du noch nicht weißt, für welche Kamera du dich entscheiden sollst, schau dir unbedingt unseren großen Systemkamera Vergleich an, in dem wir mehr als 70 spiegellose Modelle miteinander vergleichen.
DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN
Fehler: Kein Feed gefunden.
Bitte geh zur Instagram-Feed-Einstellungsseite, um einen Feed zu erstellen.
0 Kommentare